Jagen liegt in der Natur eines jeden Hundes. Anti-Jagd-Training ist deshalb sehr komplex!
Jagen! Wann jagt mein Hund?
Man unterteil Jagen in verschiedene Sequenzen. Die meisten Hunde zeigen beim unerwünschten Jagen nicht alle diese Sequenzen sondern Ausschnitte daraus. Manche Einzelelemente können auch so kurz gezeigt werden, dass man sie kaum sieht.
Orientieren
Der erste Schritt ist die Ortung der Beute. Dabei gibt es Hunde die dazu Riechen und welche, die mit dem Auge arbeiten. Gehört ihr Hund zu denjenigen, die immer mit der Nase am Boden nach etwas suchen oder eher zu der Kategorie, die immer den Überblick behalten wollten?
Fixieren/Vorstehen
Auf dem Bild oben sieht man eine typische Vorstehhaltung. Der Hund steht stocksteif da und hebt meistens ein Vorderbein.
Pirschen
Das Heranschleichen an die Beute erfolgt meist auch geduckt. Oft bewegt sich dabei der Oberkörper kaum, nur die Beine bewegen den Hund vorwärts, damit die Beute den Jäger nicht zu früh sieht und flieht.
Hetzen
Wenn die Beute wegläuft
, läuft der Jäger hinterher. Beim Mäusejagen ist das z.B. der Mäuselsprung, wenn der Hund abspringt und dann mit allen Vieren gleichzeitig auf dem Boden und dem Tier landet.
Packen der Beute
Ist der Jagdhund nah genug an der Beute packt er sie. Je nachdem wie groß das Tier ist an der Nackenpartie oder woanders.
Töten
Sofort nach dem Packen wird das Beutetier getötet. Dies kann z.B. durch Schütteln (bei kleinen Beutetieren) oder mehrfachem Beißen geschehen. Ganz kleine Beutetiere sterben bereits beim Packen der Beute.
Jagdobjekte! Was jagt ein Hund?
Zu beliebten Beutetieren gehören Vögel/Ente, Mäuse, Hasen/Kanninchen, Füchse, Katzen, Rot- und Dammwild. Allerdings kann Jagdverhalten auch umgerichtet werden auf, nennen wir es mal „Nicht-essbare Jagdobjekte“: Zu den Klassikern, die gerne gejagt werden gehören Jogger, Fahrradfahrer und Autos.
Wieso jagt mein Hund?
Das gemeine am Jagen ist für uns Menschen, dass jede einzelne Jagd-Sequenz selbstbelohnend ist! Das bedeutet: Selbst wenn ein Hund die Beute nicht erwischt und tötet, belohnt ihn sein Gehirn durch das interne Belohnungssystem, wie wenn er sie erwischt hätte. Das ist für einen Wildtier notwendig, denn wenn es nach einer erfolglosen Jagd aufgäbe und damit nichts zu fressen hat, würde es sterben. Dadurch dass es nach jeder Jagd Glücksgefühle erlebt, wird es das Jagen wieder versuchen!
Mein Hund hört nicht auf mich wenn er jagt! Wieso?
Wenn ein Hund jagt, dann blendet er die Umwelt komplett aus, weil er sich ausschließlich auf das Ergreifen der Beute konzentriert. Dabei merkt er nicht einmal, wenn er sich selbst Schmerzen zufügt. Er ignoriert Sie also nicht, er hört Sie schlichtweg einfach nicht! Ist auch wieder nachvollziehbar, denn ein Jäger, der sich durch sagen wir mal einen Vogelschrei auch nur für 1 Sekunde ablenken lässt, hat schlechtere Chancen seine Beute zu ergreifen.
Anti-Jagd-Training! Was kann ich tun, damit mein Hund aufhört zu jagen?
Das allerwichtigste beim Anti-Jagd-Training ist: Jagen verhindern, indem man eine Leine in der Hand hat!!! Denn monatelanges Training kann von einem einzigen Ausflug zunichte gemacht werden! Zweite Regel: Der Hund braucht ein Alternativverhalten, dass er zeigen kann statt zu jagen, welches für ihn auch äußerst lohnenswert ist. Das kann zum Beispiel ein Rückruf sein, der hochwertig belohnt wird. Der dritte sehr wichtige Faktor beim Anti-Jagd-Training: Ersatzbefriedigung! Das Bedürfnis zu Jagen verschwindet nicht einfach. Deshalb muss der Hund ein Hobby bekommen, bei dem er „kontrolliert Jagen“ kann ohne Schaden anzurichten. Am besten kann man das über Mantrailing lösen, es gibt aber auch andere Formen der Nasenarbeit.
Das sind nur die wichtigsten Faktoren. Gezieltes Training ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Die Dauer des Trainings hängt von vielen Faktoren ab: Wie stark ist der Jagdtrieb? Wie viel wird trainiert? Wie gut ist die Ersatzbefriedigung? Wie lange jagt der Hund bereits unkontrolliert? Deshalb sollte man mit 6 -18 Monaten rechnen.
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